Startseite Archiv Nachricht vom 07. Juni 2017

Kirche im Supermarkt - Reformationstüren machen in Herzberg und Lonau Station

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Herzberg. Sie haben ja bereits vielerorts für Aufsehen gesorgt: die beiden historischen Kirchentüren aus Lautenthal, die während des Reformationsjubiläums durch die Gemeinden des Kirchenkreises Harzer Land wandern. Ganz besonders originell war allerdings ihr letzter Standpunkt: Der Herkules-Supermarkt in Herzberg. „Dort standen die Türen zwei Tage lang und es wurden eifrig Thesen angeschlagen“, freut sich Elisabeth Kienzle, Vorsitzende des Kirchenvorstands der Christuskirche. Denn Sinn und Zweck der Türen ist, es Martin Luther gleich zu tun, der mit seinen 95 Thesen an der Schlosstür zu Wittenberg die Reformation in Gang gebracht hat. Sind also in Zukunft auch in den Herzberger Kirchen Neuerungen zu erwarten? „Wir sind jedenfalls ganz gespannt auf die Anmerkungen zum Gemeindeleben und zum Ort an sich“, führt Friederike Lachmann vom Kirchenvorstand weiter aus. Man habe sich für den Standort Supermarkt entschieden, um direkt im Geschehen zu sein. „Kirche sollte da sein, wo die Menschen sind. Wir fanden das sehr spannend“, so Kienzle. Und die Passanten scheinbar auch, denn die beiden Türen waren jeden Tag schnell voller Thesenanschläge. So wurden mehrmals weiße Thesenblätter nachgelegt.
Die Thesen Luthers vor 500 Jahren waren vor allem gegen den Ablasshandel gerichtet, also gegen die Vorstellung, man könne sich mit Geld das ewige Heil erkaufen. Welche Veränderungen die Menschen gerne in ihren Kirchen in Herzberg und Lonau anstoßen möchten, wird sich bald zeigen. Und auch, welche Wünsche an das Miteinander in der Stadt und in den Dörfern gestellt werden. Bis Ende Mai waren die Türen in der Nicolaikirche in Herzberg aufgestellt, am 30. und 31. Mai im Eingangsbereich des Herkules-Marktes, noch bis zum 11. Juni werden sie in der Christuskirche zu bewundern sein und vom 12. bis 18. Juni in der Michaeliskirche in Lonau.  „Alle Bewohner aus Herzberg und Lonau sind eingeladen, ihre Reformvorschläge in kurzen Thesen zu formulieren und an die Reformationstüren zu nageln“, rufen die Kirchenvorstände zur Teilnahme auf.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Harzer Land