Startseite Archiv Nachricht vom 10. April 2017

Entsetzen über Anschläge auf Christen in Ägypten

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Hannover/Bonn. Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben mit Bestürzung und großer Trauer auf die Anschläge mit mindestens 45 Toten auf zwei Kirchen in Ägypten am Palmsonntag reagiert. "Was da passiert ist, macht wütend", erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, auf seiner Facebook-Seite. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, betonte: "Es waren zugleich Attentate gegen das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen. Diesen Zielen der Verbrecher darf kein Erfolg beschieden sein!"

Bedford-Strohm fügte hinzu, er "hoffe dass alle Menschen in Ägypten und überall auf der Welt zusammen helfen, dass der menschenverachtende Fanatismus, der zu solchen Taten führt, endlich überwunden wird". Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist, hält sich zurzeit in den USA auf. Er fühle sich mit den koptischen Christen innerlich eng verbunden, unterstrich er.

Marx erklärte: "Nach allem, was wir wissen, handelte es sich erneut um Anschläge, mit dem die christliche Minderheit in Ägypten eingeschüchtert, demotiviert und zur Emigration getrieben werden soll. Es soll unmittelbar vor dem Besuch von Papst Franziskus Hass gesät werden." Die Gläubigen aus den verschiedenen Religionen und besonders die Verantwortungsträger müssten dem Hass und der Gewalt eine entschiedene Absage erteilen, so der Münchner Erzbischof.

Eine Woche vor Ostern hatten zwei heimtückische Anschläge die Christen Ägyptens zum Ziel. Der erste Anschlag ereignete sich bei einem Gottesdienst in der Stadt Tanta im Nildelta, als in der koptischen Mar Girgis Kirche ein Sprengsatz explodierte. Mindestens 27 Menschen kamen ums Leben, wie das Staatsfernsehen unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete.

Nur wenig später kam es zu einer weiteren Attacke: Nahe der wichtigen Markuskathedrale in Alexandria sprengte den Angaben nach ein Selbstmordattentäter sich selbst in die Luft und riss 17 Menschen mit in den Tod, wie die staatliche Zeitung "Al-Ahram" berichtete.
 

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen