Startseite Archiv Nachricht vom 27. Januar 2017

Wenn sich Wort und Musik begegnen - In vier Kirchen erklingen die vier lutherischen Messen Bachs

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Herzberg am Harz. An diesem Abend sollten sich Wort und Musik begegnen – und das auf vortrefflichste Art und Weise. Denn diesem Konzerterlebnis im Sonntagsgottesdienst hatten viele Menschen entgegen gefiebert: Die Herzberger Kantorei, die Musikgemeinde Osterode, Mitglieder des Herzberger Kammerchores und der Jugendkantorei kamen mit dem Barockorchester Camerata Allegra in der Christuskirche in Herzberg während einer Konzertandacht zusammen und führten die Lutherische Messe F-Dur und die weihnachtliche Kantate „Darzu ist erschienen“ in F-Dur auf. Dazu sangen als Solisten Anne Mengel (Sopran), Harald Maiers (Altus), Volker Nitzke (Tenor) und Luciano Lodi (Bass) und die musikalische Leitung lag in den Händen von Kreiskantor Jörg Ehrenfeuchter. So erklang aus der von Bach für den Neujahrstag vorgesehenen Kantate IV aus dem Weihnachtsoratorium zu Beginn der Konzertandacht der feierliche Eingangschor „Fallt mit Danken, fallt mit Loben“. Dieser Satz ist ein großangelegter Dank an Gott, dass sein Sohn Jesus Christus als Erlöser und Heiland auf die Erde gekommen ist. „Das Wunder von Weihnachten soll noch einmal unsere Herzen erreichen“, erklärte Pastor Gerhard Bergner, der als Liturg und Leitung des geistlichen Parts durch den Abend führte. Und das tat er auf eindrucksvolle Art, denn er zeigte die enge und tief bewegende Verbindung der Musik Bachs mit dem jeweiligen Bibeltext auf. „Die Kantate beginnt wie ein Paukenschlag, dann setzt der Chor ein. In der Arie wird die Bewegung der Schlange hörbar gemacht. Sie wird lebendig. Und im Rezitativ wechselt das F-Dur ins göttliche D-Dur. Der Tenor überschlägt sich förmlich vor Freude – mit kurzen Unterbrechungen, die Schreckmomente in Moll gesetzt“, so einige Auszüge aus seiner flammenden, musikalischen Rede, die perfekt durch die Kantate „Darzu ist erschienen der Sohn Gottes“ führte, in der das Böse, sinnbildlich die Schlange, schließlich überwunden wird. Auch das Können der Solisten begeisterte – ebenso wie die Abwechslung in dieser Konzertandacht, denn auch die Gottesdienstbesucher waren bei einigen Musikstücken, die Ehrenfeuchter an der Orgel begleitete, zur Mitwirkung in Form von Gesang eingeladen. Zum guten Schluss ertönte der festliche Schlusschoral der Kantate „Jesus, richte mein Beginnen“, bei der die Bitte des Menschen um Beistand Christi sowie eine innige und persönliche Beziehung zwischen Gläubigem und Jesus im Vordergrund steht. Langanhaltender Applaus und eine Kollekte am Ausgang waren der Dank für dieses großartige Konzerterlebnis. Mit der lutherischen Messe in F-Dur in der Christuskirche, von Bach als Missa brevis gestaltet, wurde in diesem Jahr im Rahmen des großen Reformationsjubiläums ein Messzyklus eingeleitet. Nach und nach sollen die vier lutherischen Messen Bachs in vier verschiedenen Kirchen des Kirchenkreises Harzer Land in Gottesdiensten und Konzerten erklingen.

Mareike Spillner, Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises Harzer Land

Die weiteren Termine

Am Sonntag, 19. Februar, um 17 Uhr findet in der St. Petri-Kirche in Elbingerode der nächste Festgottesdienst zu 500 Jahren Reformation mit der Messe A-Dur BWV 234 von Johann Sebastian Bach mit dem Instrumentalensemble Webel, dem Herzberger Kammerchor und Solisten, textlich begleitet von Pastor Hillard Heimann statt.

Am Sonntag, 7. Mai, um 10 Uhr in der St. Jacobi-Schlosskirche in Osterode am Harz wird die Messe G-Dur BWV 236 von der Herzberger Kantorei, der Musikgemeinde Osterode, dem Instrumentalensemble Webel, den Solisten Volker Nitzke, Tenor, und Friedo Henken, Bass, dargeboten.

Am Ewigkeitssonntag, 26. November, um 18 Uhr in der Nicolaikirche in Herzberg am Harz wird die Konzertreihe mit der Messe in G-Moll BWV 235 abgeschlossen.