Startseite Archiv Nachricht vom 17. November 2016

Til Schweiger eröffnet Kindergarten in Flüchtlingsunterkunft

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Osnabrück. Der Schauspieler Til Schweiger hat am Mittwoch in der Osnabrücker Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge einen von ihm mitfinanzierten Kindergarten eröffnet. "Ich habe ein echtes Glücksgefühl, und es erfüllt mich mit großer Freude", sagte Schweiger nach dem offiziellen Festakt und ergänzte: "Es ist viel schöner zu helfen, als zu meckern und unzufrieden zu Hause zu sitzen." Einige der derzeit dort untergebrachten Flüchtlingskinder brachten ihm ein Ständchen und überreichten ihm zum Dank ein Bild mit Fotos und Fingerabdrücken.

Allerdings sei es schwerer geworden, Geld für Flüchtlingsprojekte einzusammeln, beklagte der Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor: "Der Wind bei uns hat sich gedreht, und die Populisten, die sagen, diese Menschen sollen zurückgehen, werden immer lauter." Es sei aber wichtig, Flüchtlinge vor allem über Bildungsprojekte zu integrieren. "Sonst schaffen wir uns das nächste Problem", warnte Schweiger. Die von ihm im vergangenen Jahr gegründete Til-Schweiger-Foundation hat den Neubau des Kindergartens mit 500.000 Euro unterstützt.

Weitere 400.000 Euro steuerte das Land Niedersachsen bei. Innenminister Boris Pistorius (SPD) dankte Schweiger ausdrücklich für sein Engagement. Es sei wichtig, dass sich Menschen, die zu den Reichen im Land gehörten, in dieser Weise engagierten. Das gelte vor allem, weil immer häufiger Hetzparolen gegen Flüchtlinge gerufen würden: "Dies ist ein großartiger Tag für alle, die sich für mehr Menschlichkeit einsetzen."

Schweiger hatte das Hilfsprojekt im September 2015 bei einem ersten Besuch in der Einrichtung, die von der Diakonie betrieben wird, persönlich vorgestellt. Zum Gesamtprojekt gehört neben dem Kindergarten auch ein Fitnessraum, der bereits seit einigen Monaten genutzt wird, und ein mit neuen Instrumenten ausgestatteter Musikraum.

In dem neuen Gebäude können den Angaben zufolge bis zu 50 Kinder betreut werden. Es wurde nach einem Modulsystem errichtet, das abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden kann. Bislang waren die Kinder zunächst in einem Raum der Erstaufnahme-Einrichtung und seit einiger Zeit in einem Container untergebracht. Derzeit leben in der Einrichtung nach Angaben der Landesaufnahmebehörde rund 350 Flüchtlinge. Darunter sind 41 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen