Startseite Archiv Nachricht vom 02. November 2016

Schweigen des Krieges durchbrechen

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Bremen/Bonn. "Kriegsspuren" lautet das Motto der diesjährigen Ökumenischen Friedensdekade vom 6. bis 16. November. "Spuren des Krieges finden wir an vielen Orten. Es sind die Spuren der vergangenen Kriege, die in Deutschland nach wie vor zu sehen sind wie Ehrenmale oder Ruinen wie die Gedächtniskirche in Berlin", erklärte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, am Dienstag in Bonn.

Das Gebet sei eine gute Chance, das Schweigen über die Spuren des Krieges zu durchbrechen. "Schweigen ist wahrscheinlich die tiefste Spur, die Kriege in uns und unseren Gesellschaften hinterlassen", betonte Brahms, der auch der Leitende Geistliche der Bremischen Evangelischen Kirche ist.

Kriegsspuren seien aber auch die "Erinnerungen der Menschen, die die damalige Zeit erlebt haben. Es sind die Flüchtlinge, die aus den Kriegsgebieten vor Gewalt und Krieg zu uns flohen. Oft genug vor Waffen, die hier in Deutschland produziert und in die Krisenregionen geliefert wurden", fügte Brahms hinzu: "Oder es sind deutsche Soldaten, die an Auslandseinsätzen teilnahmen. Oder Soldaten, die auch heute noch den Kriegsdienst verweigern", betonte der EKD-Friedensbeauftragte. Anliegen der Ökumenischen Friedensdekade sei es, diese Kriegsspuren aufzuspüren und sie in Spuren des Friedens zu verwandeln.

Seit Anfang der 1980er Jahre greifen Kirchengemeinden und Aktionsgruppen im Rahmen der Ökumenischen Friedensdekade das Thema in Gottesdiensten, Friedensgebeten und Informationsveranstaltungen auf, immer in den zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag im November. In den vergangenen Jahren haben bundesweit nach Angaben der Veranstalter jährlich mehr als 3.000 Veranstaltungen, Gottesdienste und Friedensgebete stattgefunden, in denen Christen für die gewaltfreie Lösung von Konflikten, für den Vorrang ziviler Methoden in der Konfliktbearbeitung, gegen Rüstungsproduktion und Rüstungsexporte, für die Einhaltung der Menschenrechte und für mehr soziale Gerechtigkeit eingetreten sind.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen