Startseite Archiv Nachricht vom 14. Oktober 2016

Gedenkstätte zeigt Ausstellung zu Pazifist Wegner

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Papenburg/Kr. Emsland (epd). Der Schriftsteller, Kriegsgegner und Menschenrechtler Armin T. Wegner (1886-1978) steht im Mittelpunkt einer Sonderausstellung, die von Sonntag an in der Gedenkstätte Esterwegen bei Papenburg zu sehen ist. In Bildern, Texten, Original-Objekten und zahlreichen Hörstationen werde das Werk des Pazifisten dargestellt, teilten der Landkreis Emsland und die Gedenkstätte am Donnerstag mit. Eingebunden sind die Exponate in zeitgeschichtliche Zusammenhänge wie den Ersten Weltkrieg, an dem Wegner als freiwilliger Sanitäter teilnahm.

Zur Sprache kommt auch der Völkermord an den Armeniern, dessen Augenzeuge Wegner wurde. Als Sanitätsoffizier des Deutschen Roten Kreuzes war er im damaligen Osmanischen Reich und dokumentierte dort die Verbrechen. Trotz eines Verbots ging Wegner in die Flüchtlingslager und fotografierte.

Die so entstandenen Bilder schmuggelte er unter einer Bauchbinde nach Deutschland. Auf diese Weise brachte er auch Briefe der Verfolgten zur US-amerikanischen Botschaft. Dokumente aus dieser Zeit sind Teil der Wanderausstellung, die unter dem Titel "Widersetzt Euch viel und gehorcht wenig" bis zum 11. Dezember in der Gedenkstätte zu sehen ist.

1933 protestierte Wegner in einem Brief an Adolf Hitler gegen die Diskriminierung der Juden in Deutschland. Im Mai desselben Jahres wurden seine Werke als "entartet" verbrannt. Wenige Monate später nahm die Gestapo Wegner in "Schutzhaft". Der Schriftsteller erduldete Haft und Folter in mehreren Gefängnissen und Konzentrationslagern, unter anderem in Oranienburg, im KZ Börgermoor im Emsland und in Lichtenburg im heutigen Sachsen-Anhalt.

Die Ausstellung befasst sich auch mit seinem Exil in Italien. Der Haltung eines gewaltlosen Rebellen sei der Dichter bis an sein Lebensende treu geblieben, hieß es. Initiator der Schau ist die Armin-T.-Wegner-Gesellschaft in Wuppertal. Deren Vorsitzender Ulrich Klan will am Sonntag in die Ausstellung einführen.

Die Gedenkstätte ist dienstags bis sonntags geöffnet: von April bis Oktober von 10 bis 18 Uhr,  von November bis März bis 17 Uhr.

Evangelischer Pressedienst (epd), Landesdienst Niedersachsen-Bremen