Startseite Archiv Nachricht vom 13. September 2016

Experte: Kirchen und Diakonie brauchen mehr Beratung

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Hannover/Osnabrück. Bei kirchlichen und diakonischen Einrichtungen wächst Experten zufolge der Bedarf an Beratungsleistungen. Grund dafür seien die immer komplexer werdenden Herausforderungen etwa im Bereich Altenpflege, Behindertenhilfe, Jugendhilfe, Inklusion oder auch Flüchtlingshilfe, sagte der Vorsitzende des Vereins Senior Consulting Service Diakonie e.V., Bernt Renzenbrink, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Anfang September blickte der Verein in Berlin auf sein zehnjähriges Bestehen zurück.

Der Verein bietet unternehmerische Beratungstätigkeiten für Kirchen und diakonische Einrichtungen. Er ist derzeit in Berlin, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen in verschiedenen Projekten aktiv. Insgesamt sind für den Senior Consulting Service Diakonie e.V. derzeit 24 Consultants im Alter von über 60 Jahren tätig. Es handelt sich um ehemalige Fach- und Führungskräfte aus verschiedenen Berufsfeldern, die bereits im Ruhestand sind. Zu den Experten gehört unter anderem der frühere Direktor des ehemaligen Diakonischen Werks der hannoverschen Landeskirche, Henning Brandes. 

Nach eigenen Angaben ist es bundesweit der einzige gemeinnützige Anbieter, der sich ausschließlich mit kirchlicher und diakonischer Unternehmensberatung befasst. Für ihre Arbeit erhalten die Berater ein "vergleichsweise geringes Honorar", sagte der ehemaliger Geschäftsführer der Heilpädagogischen Hilfen in Bersenbrück bei Osnabrück, Renzenbrink. Zudem werde ein Teil des Honorars für gemeinnützige Zwecke gespendet.

Der Beratungsbedarf in Kirche und Diakonie sei hoch, weil derzeit "viele Führungskräfte in den Ruhestand gehen", sagte Renzenbrink. Auch im Ehrenamt sei der Unterstützungsbedarf "enorm hoch". Der Verein biete seinen Kunden unter anderem die Übernahme einer Interimsgeschäftsführung, Kontaktpflege und Vernetzung sowie Hilfe bei der Förder- und Finanzmittelbeschaffung. Konkret leiste der Verein derzeit etwa beim Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen eine konzeptionelle Unterstützung.  

Als weiteres Beispiel nannte Renzenbrink die Tatsache, dass immer mehr alte Menschen nicht mehr im Heim versorgt, sondern ambulant versorgt werden wollen, um "offen am Leben teilnehmen" zu können. Das funktioniere aber nur, wenn sich die Zivilgesellschaft durch mehr Ehrenamtler in der ambulanten Altenpflege engagierten, erklärte der frühere Wirtschaftsfachmann. Daraus wiederum ergebe sich ein wachsender Unterstützungsbedarf durch Berater, die fachlich erfahren sind.

Insgesamt bietet der Verein eine "Win-Win-Situation", sagte Renzenbrink weiter. Kirchliche und diakonische Einrichtungen könnten Beratungsleistungen in Anspruch nehmen. Und die Consultants merkten, dass ihre Kompetenzen auch im Seniorenalter weiter gebraucht würden.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen

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