Startseite Archiv Nachricht vom 29. August 2016

Hannoverscher Landesbischof würdigt Einsatz der freiwilligen kirchlichen Mitarbeiter

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Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat beim Ehrenamtlichentag der evangelischen Landeskirche den Einsatz der vielen freiwilligen kirchlichen Mitarbeiter gewürdigt. "Sie halten in Ihren Gemeinden die Gemeinschaft aufrecht durch all die ehrenamtliche Arbeit, die Sie tun", sagte er am Sonnabend vor rund 4.000 Gästen aus ganz Niedersachsen.

In der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland engagieren sich rund 130.000 Frauen und Männer ehrenamtlich. Unter dem Motto "... von Herzen" lud die Landeskirche zum dritten Mal alle Freiwilligen zu einem Tag mit Bibelarbeiten und Vorträgen sowie Workshops, Bühnenshows und Tanz ein. 

"Ohne Ehrenamt würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren", sagte Meister. Im vergangenen Jahr sei deutlich geworden, wie wichtig ehrenamtliches Engagement bei der Aufnahme von Flüchtlingen ist. "Da haben die Menschen Herz gezeigt." Davon brauche die Gesellschaft noch mehr. Als Einzelner könne niemand überleben, fügte der Bischof hinzu: "Wir sind nicht allein, wir haben eine Kirche."

Die Gäste des Ehrenamtlichentages fühlten sich in ihrer Arbeit gewürdigt. "Das tut uns Ehrenamtlichen gut, Wertschätzung zu erfahren", sagte Erdmute Schodder aus Burgwedel bei Hannover, die im Besuchsdienst ihrer Gemeinde aktiv ist. Anderen nannten das Treffen einen "kleinen Kirchentag". Friederike Sidio aus Obernjesa bei Göttingen unterstrich: "Oft wird im Ehrenamt nur gesehen, was nicht klappt, da ist so ein Dankeschön wichtig."

Den Hauptvortrag hielt die ehemalige hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann, die 2001 den ersten "Tag des Ehrenamtes" mitbegründet hatte. Als Reformationsbotschafterin unterstrich sie die weltweite und ökumenische Dimension des 500. Jahrestages der Reformation im kommenden Jahr und versicherte: "Es wird keinen Kult um Martin Luther geben, wie manche befürchten." Der deutsche Protestantismus und das weltweite Luthertum seien souverän genug, um die Schattenseiten ihres großen Vorbildes, etwa seine Judenfeindschaft, nicht auszublenden.

Der Berliner Kommunikationsexperte, Professor Lutz Engelke, warb in seinem Vortrag darum, das Gemeinsame der Kirchen in den Vordergrund zu stellen und das Verbindende zwischen den Religionen herauszuarbeiten. "Die Gesellschaft braucht jetzt die Stimmen der religiösen Institutionen als gemeinsame Initiative, das gibt Orientierung und Sicherheit." Die evangelische Kirche werde in absehbarer Zeit weltweit keine größere Bühne der Aufmerksamkeit bekommen als mit dem Reformationsjubiläum in 2017.

Die Schweizer Theologin Sabrina Müller sagte, kirchliche Erneuerungen seien nicht allein durch Konzepte herbeizuführen. Die Basis dafür sei vielmehr eine Veränderung der Mentalität bei allen Beteiligten, einschließlich der Leitungsebenen. Sie sei gekennzeichnet durch eine neue Großzügigkeit im Umgang mit Fehlern und Versagen sowie im Verteilen von Lob und Ermutigung. "Wenn in dieser Atmosphäre gehackt, gesät und gepflanzt wird, wächst mehr als Unkraut."

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Ehrenamtlichentag 2016

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