Startseite Archiv Nachricht vom 30. Juni 2016

Jugend des Kirchenkreises Hittfeld repariert Zeitmaschine

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„Unsere Zeitmaschine ist kaputt. Ihr müsst Teile besorgen, um sie zu reparieren“, erklären „Paul P.“ im pinken Panther-Kostüm und „Dr. Wann“ im weißen Kittel: „Zurück aus der Zukunft“ heißt das Motto des diesjährigen Kinderzeltlagers des Kirchenkreisjugenddienstes (KKJD) am Plöner See. Gespannt hören 111 Kinder dem als „Paul P.“ verkleideten Kreisjugendwart Holger Kuk im Zirkuszelt am Dienstag zu. Gemeinsam mit den Teamern, den jugendlichen Mitarbeitern, tüfteln sie mit Flaschen, Kabeln, Seifenblasen und Kerzen, um die Zeitmaschine wieder flott zu machen. Denn: Am nächsten Tag soll die Reise weiter nach Atlantis gehen.
 
„Ich habe schon neue Freunde gefunden und finde es gut, dass wir am Tag immer in anderen Gruppen sind“, sagt Rebecca (9). „Wir können hier so viel machen, im See schwimmen, spielen, basteln, toben, und die Teamer haben sich für jeden Tag etwas ausgedacht“, sagt Paulina (9). Die Kinder sind nach Altersklassen in Gruppen eingeteilt, jede Gruppe hat ein Mädchen- und ein Jungenzelt, dazwischen stehen Biergarten-Garnituren unter Sonnensegeln, an denen die Gruppen essen und basteln. Die Kinder sind den ganzen Tag an der frischen Luft, toben und spielen mit den Teamern und fallen abends müde in ihre Schlafsäcke.
 
Das Kinderzeltlager am Plöner See ist ein absoluter Renner im KKJD-Programm. „Die Anmeldungen starten immer im Januar, Mitte Februar waren wir schon ausgebucht“, sagt Kuk. 111 Kinder im Alter von acht bis elf Jahren sowie 34 ehrenamtliche Mitarbeiter sind vom 23. Juni bis 2. Juli dabei. Mit auf dem Gelände: das Jugendzeltlager unter Leitung von Diakon Daniel Gessner mit 25 Teilnehmern. Die Jugendlichen sind am Dienstag unterwegs: eine Gruppe wandert nach Eutin, eine zweite Gruppe fährt mit dem Rad nach Neumünster und eine dritte Gruppe paddelt in Kanus über den See nach Plön: „Für unsere Kanu-Tour brauchen wir wohl fünf Stunden“, sagt Linus, der mit Leonie und Lea die Gruppe leitet. Nach einer Nacht im Gemeindehaus in Plön paddeln sie am nächsten Tag zurück.
 
Holger Kuk schlüpft nach dem Auftritt als „Paul P.“ in seine lila Kochjacke: Er gehört zur Küchen-Crew und brät am Dienstag Fleisch an. Alle Lebensmittel lagern in Regalen, Kühlschränken und Gefriertruhen in Zelten. „Nur frisches Gemüse lassen wir anliefern, zum Abendbrot gibt es zu Brot, Käse und Wurst immer auch Tomaten, Gurken und Wurzeln. Und zum Mittag reichen wir oft einen frischen Salat.“ Für Vegetarier und Veganer werden spezielle Speisen angerichtet, und auch lactosefreie Milch steht im Kühlschrank. „Zum Frühstück brauchen wir 50 Liter Milch und 230 Brötchen. Mittags kochen wir für 180 Personen, da brauchen wir für Reisgerichte etwa 28 Kilogramm Reis. Wenn es Fischstäbchen gibt, bereiten wir 360 Stück und 25 Kilogramm Kartoffelpüree zu“, sagt Kuk. Highlight am Abend nach dem Abendbrot ist das „Zucker-Zelt-Zentrum“: der Kiosk, an dem die Kinder mit vorab eingetauschtem Lagergeld kleine Süßigkeiten kaufen dürfen.
 
Mit der Planung und Vorbereitung startet Holger Kuk bereits zu Beginn jeden Jahres, aber darin ist er geübt, da er seit 1997 das Kinderzeltlager organisiert: „Seit 2006 sind wir am Plöner See. Einiges können wir hier in einem Dorf lagern, aber die Zelte, das Material, die Lebensmittel und vieles mehr bringen wir mit einem 40-Tonner nach Plön, den uns ein Buchholzer Spediteur zur Verfügung stellt.“ Im Landkreis Harburg ist der KKJD neben den Freiwilligen Feuerwehren die einzige Einrichtung, die solch große Kinder- und Jugendzeltlager organisiert. „Wir sind mit der Evangelischen Jugend schon gut aufgestellt, neben den hauptamtlichen Mitarbeitern haben wir eine große Zahl an ehrenamtlichen Teamern.“ Seit drei Jahren kommen auch Kinder aus dem Kirchenkreis Winsen dazu, in Plön ist auch Jugendwartin Tanja Homberg dabei.

Warum ist das Kinderzeltlager so beliebt? „Die Kinder haben große Freiräume zum Spielen, sie probieren Neues aus, machen sich dreckig, sitzen am Lagerfeuer, sind den ganzen Tag an der frischen Luft und finden neue Freunde. Was die Kinder hier erleben, ist zu Haus oft nicht mehr möglich, wo sie doch meist unter Kontrolle der Erwachsenen sind. Hier werden sie nur von Jugendlichen begleitet“, sagt Holger Kuk.

Carolin Wöhling, Pressesprecherin Kirchenkreis Hittfeld

Für Interessierte findet sich unter folgendem Link das Programmheft der Jugendarbeit des Kirchenkreises Hittfeld: