Startseite Archiv Nachricht vom 17. Juni 2016

Religionspädagogen: Noch weiter Weg zur Inklusion in Schulen

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Oldenburg/Aurich (epd). Bis zur angestrebte Inklusion in den Schulen ist es nach Ansicht von Experten aus der Religionspädagogik noch ein weiter Weg. "Es fehlt an Ressourcen und Personal", sagte die Theologin Ute Beyer-Henneberger am Donnerstag in Oldenburg am Rande einer religionspädagogischen Fachtagung zur Inklusion mit rund 130 Teilnehmern. Die Probleme beträfen alle Fächer und Schulformen. "Eine Lehrkraft alleine kann keinen inklusiven Unterricht für 22 Schüler leisten." Um Inklusion zu verwirklichen, müsse viel mehr Geld in das Schulsystem gegeben werden, sagte die Leiterin der Arbeitsstelle für Religionspädagogik in Aurich. "Alles andere ist eine idealisierte Debatte."

Der Göttinger Religionspädagogik-Professor Bernd Schröder appellierte an die Lehrerschaft, trotzdem mit einem inklusiven Unterricht zu beginnen: "Auch wenn noch nicht alles perfekt ist". Lehrer sollten sich auf ihr Berufsethos besinnen und die Schule weiterentwickeln. Dies sollte sich besonders im Religionsunterricht widerspiegeln. Dort gehe es nicht nur darum, Kinder mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten einzubinden. Auch die mittlerweile zahlreichen Religionen in den Klassen seien eine Herausforderung für einen inklusiven Unterricht.

Für die Diakonin Christine Poppe von der Arbeitsstelle Religionspädagogik und Medien der Bremischen Evangelischen Kirche ist es wichtig, dass die Schüler die unterschiedlichen Religionen kennen und respektieren lernen. "Viele Konflikte auf dem Schulhof haben mittlerweile einen religiösen Hintergrund."

Der Leiter der Arbeitsstelle für Religionspädagogik der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Pastor Henning Eden, hält die Inklusion in den Schulen für unbedingt notwendig. "Die Schule verändert sich derzeit kolossal." Sie werde kulturell vielfältiger. Künftig werde der Leistungsgedanke zugunsten der Förderung einzelner Schüler zurücktreten müssen. Eden wurde zum Abschluss der Tagung mit einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen