Startseite Archiv Nachricht vom 13. Juni 2016

Mehr Hochzeiten auf Burgen, in Schlössern und in Gärten

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Hannover (epd). Immer mehr Brautpaare wollen sich nach Beobachtung des evangelischen Pastors Reinhard Fiola an ausgefallenen Orten trauen lassen. "Es gibt das Interesse bei jungen Leuten, diesen Tag groß zu gestalten." Früher seien Braut und Bräutigam sehr jung gewesen, deshalb hätten meist die Eltern die Kosten für die Hochzeit übernommen. Heute habe sich das Heiratsalter nach hinten verschoben. Viele zahlten ihre Feier selber und seien bereit, dafür ordentlich Zeit und Geld zu investieren, sagte der Koordinator des Projekts "Mitgliederorientierung" in der hannoverschen Landeskirche dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Vermarkter von Hochzeitsmessen, Inhaber von Brautmode-Geschäften und die Gastronomie hätten das schon vor fast 20 Jahren erkannt und machten entsprechende Angebote. Auch die Kirche müsse sich auf die veränderten Erwartungen einlassen, sagte Fiola. "Wenn wir den jungen Leuten nicht entgegenkommen, machen wir bald keine Trauungen mehr." Er selber habe mal ein Brautpaar in einem Boot auf dem Maschsee in Hannover getraut. Zudem begleite er allein in diesem Jahr rund 25 Paare, die auf dem Schloss Eldingen in der Lüneburger Heide heirateten.

"Wenn es der Wunsch der jungen Leute ist, kirchlich zu feiern, sind wir in der Verpflichtung, es ihnen so schön wie möglich zu machen", betonte Fiola. Dazu zähle unter anderem ein Mitspracherecht bei der Musikauswahl oder die Bereitschaft der Pastoren, den Gottesdienst an einem außergewöhnlichen Ort zu halten. Burgen, Schlösser, Seen und Gärten seien durchaus passende Orte für eine kirchliche Trauung.

Für ihn stehe im Vordergrund, dass auch ein Gottesdienst gefeiert werde. Der müsse jedoch nicht zwingend in einer Kirche stattfinden. Sich das Ja-Wort bei einem Fallschirmsprung oder unter Wasser zu geben, gehe ihm aber zu weit, sagte der Pastor. "Es muss eine gottesdienstliche Atmosphäre möglich sein." Die Hochzeitsgesellschaft sollte um einen Altar sitzen und es gelte, gewisse liturgische Abläufe zu berücksichtigen. "Dazu gehört eine Ansprache und, dass gesungen, gebetet und gesegnet wird."

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen