Startseite Archiv Nachricht vom 06. Januar 2016

Hannoversche Landeskirche unterstützt "Niedersachsen packt an"

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Hannover. Gemeinsam haben die niedersächsische Landesregierung, die Kirchen, Gewerkschaften und Unternehmerverbände das Aktionsbündnis "Niedersachsen packt an" zugunsten von Flüchtlingen gegründet. Der Bischofsrat der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der von den sechs Landessuperintendenten und Landesbischof Ralf Meister gebildet wird, unterstrich dieses Engagement auf seiner Klausurtagung im Kloster Loccum.

Auch beim Neujahrsempfang der Landeskirche am 6. Januar 2016 im Kloster Loccum war „Niedersachsen packt an“ eines der zentralen Themen. Landesbischof Ralf Meister betonte das „klare Signal des Gemeinsamen“. Er sagte: „Das Bündnis Niedersachsen-packt-an ist der Ausdruck einer gemeinsamen Haltung, die Menschen zusammen hält und sie widerständig macht gegen fahrlässige Argumente, gegen die Bedrohung der Humanität in unserem Land. Wir brauchen gerade in unruhigen Zeiten auch öffentliche Vergewisserung, die Haltungen in unserer Gesellschaft stabilisiert, festhält und fortschreibt.“

Ministerpräsident Stephan Weil hob in seiner Rede hervor, dass es neben dem Einsatz „für Mitmenschlichkeit und Integration und gegen Ausgrenzung“ auch darum gehe, „die notwendigen weiteren Schritte für den schwierigen Prozess der Integration miteinander abzustimmen.“

In den 49 Kirchenkreisen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers ist die Flüchtlingsarbeit zu einem Arbeitsschwerpunkt geworden. Für das Jahr 2015 hatte die Landeskirche Sondermittel in Höhe von 3,93 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Auf ihrer Tagung im November bat die Landessynode das Landeskirchenamt für 2016 weitere Mittel in Höhe von 4 Millionen Euro freizugeben. Schwerpunkt der Flüchtlingsarbeit in der hannoverschen Landeskirche ist die Unterstützung von Maßnahmen auf lokaler Ebene in Verantwortung der Kirchengemeinden, Kirchenkreise und diakonischen Einrichtungen. In den Kirchengemeinden wird verstärkt die direkte Begegnung mit Flüchtlingen in den Blick genommen. Die Mitarbeiter in den diakonischen Einrichtungen konzentrieren sich weiterhin auf die Koordination und Begleitung freiwilliger Helfer und die Beratung und Unterstützung in Einzelfällen sowie auf Aufgaben in Notunterkünften und Erstaufnahmelagern. Im Bereich der Bildungsarbeit stehen der Spracherwerb, religiöse und kulturelle Bildung, Vermittlung von Alltagskompetenzen und die Qualifizierung Ehrenamtlicher im Zentrum. Ein entscheidender Beitrag ist auch die Moderation und Vermittlung von Foren und Runden Tischen, bei denen Ängste und Fragen zur Integration thematisiert werden.

Die Initiatoren von „Niedersachsen packt an“ stellten das Bündnis am 30. November 2015 in Hannover vor. In dem öffentlichen Aufruf heißt es: „Gemeinsam mit den geflüchteten Menschen wollen wir für Werte wie Menschlichkeit, soziale Gerechtigkeit und die Gleichberechtigung von Mann und Frau eintreten. Auch die Freiheit der Religionsausübung gehört zu unserer Gesellschaft der Vielfalt, die entschlossen gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus eintritt. Wir freuen uns über alle, die mitmachen.“ Ziel ist es, die Eingliederung von Flüchtlingen und Asylsuchenden in die Gesellschaft voranzubringen, u. a. in den Bereichen Bildung, Arbeit und Wohnungsbau. Bis zu dreimal im Jahr sind Integrationskonferenzen geplant. Die öffentliche Auftaktveranstaltung mit mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fand am heutigen Donnerstag in Hannover statt. 

Pressestelle der Landeskirche

"Niedersachsen packt an"

Mittlerweile haben sich über 1.400 Initiativen und Einzelpersonen dem Bündnis angeschlossen.