Startseite Archiv Nachricht vom 19. September 2015

Eine Frau der ersten Stunde tritt zurück

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Barienrode. Vor 40 Jahren hat die evangelische Titusgemeinde in Barienrode ihr Gemeindehaus eingeweiht. Genauso lange gibt es auch schon den Seniorenkreis der Gemeinde – und über all die Jahrzehnte hatte er die selbe Leiterin: Eva-Marie Grobler. Jetzt tritt sie mit ihrem Team zurück, um für Jüngere Platz zu machen. Am Sonntag, 20. September, werden Eva-Marie Grobler, Ursula Koretzky, Ingrid Krüger, Christa Meyer und Inge Frahm im 11-Uhr-Gottesdienst feierlich aus ihren Ehrenämtern entlassen.

Die Nachfolgerinnen stehen auch schon fest, sie werden beim Gottesdienst der Gemeinde vorgestellt. Gisela Leinemann, Renate Neitzke, Dagmar Bick, Heidewig Brinkmann, Ursula Höppner, Traudel Missun und Ursula Otto werden das neue Leitungsteam des Seniorenkreises bilden. Als Gastprediger 
hat Dr. Reinhard Kirste zugesagt, der vor 40 Jahren als Pastor für Barienrode zuständig war. Nach dem Festgottesdienst lädt die Titusgemeinde zu einem kleinen Empfang ein.

Eva-Marie Grobler freut sich derweil, in Zukunft nur noch als Teilnehmerin dabei zu sein, ohne sich um Organisatorisches kümmern zu müssen. Aber der Abschied fällt ihr durchaus nicht leicht. Immerhin war sie Mitbegründerin der Kirchengemeinde und 24 Jahre lang im Kirchenvorstand aktiv – „eine Frau der ersten Stunde“, so Pastorin Andrea Burgk-Lempart.

Vor der Kirche, erzählt die 86-Jährige, sei sie bereits im Sport aktiv gewesen. „Evi, wollen wir nicht einen Sportverein gründen?“, sei sie im Winter 1966/67 angesprochen worden. „So ist es dann auch gekommen“, fährt sie fort,. Wir, das heißt vierundzwanzig Frauen, haben uns in einem Klassenraum der Schule zur Damengymnastik getroffen.“ Sie setzt stolz hinzu: „Das war etwas Besonderes, dass ein Sportverein von Frauen gegründet wurde und nicht durch die Fußballsparte, wie allgemein üblich.“

In den Kirchenvorstand wurde sie 1970 erstmals gewählt, zunächst als Stellvertreterin, in der nächsten Amtsperiode dann als volles Mitglied. Nicht zuletzt war sie daran beteiligt, dass die Gemeinde, die bis 1979 zu St. Cosmas und Damian in Marienrode gehörte hatte, schließlich selbstständig wurde.

An die Ursprünge des Seniorenkreises erinnert sie sich gut: „Wir haben mit Pastor Kirste zusammen beschlossen, einen Seniorenkreis zu gründen. Wir wollten etwas Gutes tun. Frau Achilles, Frau Frahm, Frau Koretzky und ich sind die Listen der Gemeindeglieder durchgegangen und haben alle ab 65 Jahren persönlich eingeladen. Am 17.9.1975 war das erste Treffen. Dreißig Leute sind wir gewesen, Männer und Frauen. Wir haben nicht gefragt, ob jemand evangelisch oder katholisch ist. Alle waren willkommen.“

Das Schönste an der Arbeit im Seniorenkreis sei die Dankbarkeit gewesen, die sie immer wieder erfahren habe, sagt Eva-Marie Grobler. Es habe aber auch schwere Momente gegeben: „Dass Abschiednehmen-Müssen. Ich habe an die hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihrem letzten Weg begleitet.“

Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt