Startseite Archiv Nachricht vom 07. April 2015

Kirche für andere - zum 70. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Ein frommer Rebell, der dem Naziterror widersprach und getötet wurde: Vor siebzig Jahren, am 9. April 1945, starb Dietrich Bonhoeffer. In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird des Pfarrers gedacht, der kurz vor Kriegsende hingerichtet wurde und dessen Worte bis heute wirken. „Bonhoeffer bleibt eine Inspiration für die, die sich in Situationen von Unterdrückung und Gewalt für die Menschenwürde einsetzen“, sagt Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der EKD.

Viele Sätze Bonhoeffers prägen die evangelische Kirche bis heute: „Die Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist“, ist einer dieser Sätze. Auch für Heinrich Bedford-Strohm ist er von besonderer Bedeutung: „Bonhoeffer kann uns erinnern, dass wir uns nicht bequem einrichten dürfen, sondern auch die kritische Kraft des Evangeliums in der Gesellschaft zur Sprache bringen müssen.“

Doch Bonhoeffer war nicht nur ein Rebell. Bis heute trösten seine Worte. Auf unzähligen Beerdigungen singen Menschen „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag.“ Bonhoeffer schrieb dieses Gedicht im Gefängnis und zeigt: wer bereit ist, sich seiner existentiellen Not zu stellen und davon zu erzählen, kann auch andere Menschen in ihrer Not trösten. „Im Glauben daran, dass wir trotz allem gehalten sind, sind wir bis heute mit Bonhoeffer verbunden und können uns von seinen Worten trösten und stärken lassen“, sagt Heinrich Bedford-Strohm.

Dietrich Bonhoeffer wurde am 4. Februar 1906 in Breslau geboren. Am 9. April 1945 wurde er – wenige Wochen vor Kriegsende – im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Dietrich Bonhoeffer hatte während des Dritten Reichs der nationalsozialistischen Ideologie widersprochen und gehörte zum Kreis derer, die das Attentat am 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler vorbereitet haben. Dabei hat er sein politisches Handeln immer theologisch begründet. Er hat ein umfangreiches theologisches Werk hinterlassen. Seine Briefe und Texte aus der Zeit der Haft (1943-1945) sind nach dem Krieg unter dem Titel „Widerstand und Ergebung“ und „Brautbriefe – Zelle 92“ veröffentlicht worden.

Hannover, 8. April 2015
Pressestelle der EKD
Claudia Maier