Startseite Archiv Tagesthema vom 31. März 2016

Ferien mit Szenenwechsel

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„Eigentlich sind die meisten hier immer fröhlich“, erzählt Hanna Schaper, 15, von ihren ersten Eindrücken im Seniorenheim. Dieter Opitz ist das beste Beispiel. Gleich beginnt die Singstunde im Raum der Ergotherapie, und Dieter Opitz gibt vorher schon einmal ein kleines Privatkonzert für die Anwesenden. Ein altes Volkslied, das der 79-Jährige mit viel Gefühl und sauberer Intonation vorträgt.

Hanna Schaper ist eine von sechs Jugendlichen aus Alfeld, Elze, Duingen, Lauenstein und Coppenbrügge, die beim Projekt Szenenwechsel des evangelischen Kirchenkreisjugenddienstes Hildesheimer Land-Alfeld mitmachen. Eine Woche lang arbeiten sie in verschiedenen sozialen Einrichtungen, statt wie ihre MitschülerInnen in den Osterferien die Beine baumeln zu lassen. Jeden Morgen muss Hanna Schaper um 8 Uhr in der Parkresidenz Salzhemmendorf am Start sein. „Mich stört das nicht, weil ich sowieso nicht so lange schlafe“, sagt die Schülerin.

Dass die BewohnerInnen ihr so freundlich und gut gelaunt begegnen, hat einen guten Grund, meint Irene Vogel. „Sie ist ein Sonnenschein!“, hat die Ergotherpeutin beobachtet. Sie fügt, zu Hanna Schaper gewandt, gleich an: „Wenn es so weit kommt, dass Dir irgendetwas nicht passt, sag sofort bescheid!“

Doch da besteht wohl keine Gefahr. Hanna Schaper begleitet die BewohnerInnen gerne auf den Wegen durchs Haus, unterhält sich mit ihnen, liest vor oder macht beim Gedächtnistraining mit. „Im Kindergarten war ich schon während des Konfirmandenunterrichts, jetzt wollte ich mal ein Altenheim kennen lernen“, berichtet die Lauensteinerin, die die KGS in Salzhemmendorf besucht. Dort hat sie bei einer Info-Veranstaltung durch Diakonin Andrea Gärtner von der Aktion erfahren. Der „Szenenwechsel“ sei eine gute Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen, erklärt Hanna Schaper. Denn so viel steht für sie schon heute fest: „Ich will auch nach der Schule mit Menschen arbeiten.“

Das kann sich auch Zarah Katharina Bruns gut vorstellen. Sie hilft gerade in der Kindertagesstätte Marienhagen mit, gleich nach den Osterferien wird sich ein Schulpraktikum im Gronauer Krankenhaus anschließen. Mit ihrer Entscheidung für eine Kita – unter anderem hätten auch die Bahnhofsmission in Hildesheim oder Häuser für Menschen mit Behinderung zur Auswahl gestanden – ist sie glücklich, „weil ich Kinder so toll finde“.

Als kleines Kind hat sie selbst für kurze Zeit die Kita Marienhagen besucht, aber daran kann sie sich nicht mehr erinnern – ebenso wenig wie an Rosie Siedersleben, die damals schon dort Erzieherin war. Die Leiterin des Kindergartens ist froh über die Unterstützung ihrer 14-jährigen Praktikantin. Zarah Katharina Bruns habe ein ruhiges, ausgeglichenes Wesen und das sei bei der Arbeit mit Kindern ein Vorteil. „Sie hat gestern die Aufgaben übernommen, mit denen ich überfordert gewesen wäre“, sagt Rosie Siedersleben. Auch eine Erzieherin kann schließlich nicht an zwei Stellen gleichzeitig sein. Jedenfalls nicht immer.

Andrea Gärtner, die Leiterin des Kirchenkreisjugenddienstes, ist mit den Ergebnissen ihrer ersten Besuche in den Praktikumsstellen rundum zufrieden. Schade sei bloß, dass sich in diesem Jahr nur sechs Jugendliche gemeldet hätten. Doch die positiven Erfahrungen der SchülerInnen werden sich herumsprechen, ist die Diakonin sicher. Und dann können es im nächsten Jahr wieder deutlich mehr sein.

Ralf Neite, Kultur & Kommunikation

„Aktuelle Stunde“

Mit einer neuen Jugendseite im Internet will der niedersächsische Landtag Jugendliche für Politik begeistern. „Uns ist wichtig, dass junge Leute sich nicht von der Politik abwenden, sondern sich mit politischen Themen und Prozessen beschäftigen“, sagte Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) anlässlich einer Präsentation der Webseite am Freitag in Hannover.

Der Internetauftritt vermittelt nach seinen Angaben in leicht verständlicher Sprache einen Eindruck von der Arbeit des Landesparlaments.

Kurzfilme erläutern etwa, welche Aufgabe der Ältestenrat hat oder wie eine „Aktuelle Stunde“ abläuft. Mit interaktiven Elementen beantwortet die Seite auch viel gestellte Fragen wie die, ob die Abgeordneten auch einen „richtigen Beruf“ haben.

Viele der Kurzfilme haben Jugendliche während eines einwöchigen Praktikums im Landtag gedreht. Dabei haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Abgeordnete zu begleiten.

epd

So möchte der Landtag informieren

„Du weißt (noch) nicht, was ein schulpolitscher Sprecher ist und was er macht? Kein Problem! Wir haben für dich die vier Abgeordneten von CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen interviewt – und sie gefragt, warum Politik für junge Menschen wichtig ist und wie sie sich für dich im Landtag einsetzen.“