Startseite Archiv Tagesthema vom 02. März 2016

Lächeln und Gänsehaut

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Mit einer Fotoausstellung dokumentiert der evangelische Kirchenkreis Bremerhaven letzte Wünsche von Menschen, die sich vergangenes Jahr an der Aktion „Before I die, I want...“ (Bevor ich sterbe, möchte ich...) beteiligt haben.

Im November 2015 wurden Menschen auf der Havenplaza und im Hauptbahnhof dazu eingeladen, auf großen Tafeln zentrale Lebenswünsche aufzuschreiben. Was dabei herausgekommen ist, können Interessierte noch bis zum 13. März in der Bremerhavener Kulturkirche sehen.

„Oft spielte dabei der kleine und der große Frieden eine zentrale Rolle“, sagte Initiatorin Beate Kopf dem epd. „Der kleine Frieden in der Familie genauso wie der große Frieden in der Welt.“ Aber auch sehr persönliche Wünsche sind der Pastorin in Erinnerung geblieben.

„Zum Beispiel der Satz einer Frau, ihr dementer Mann, den sie seit 15 Jahren pflegt, möge vor ihr sterben, damit er nicht allein zurückbleibt.“ Andererseits der Wunsch, den Streuselkuchen genauso gut backen zu können wie die Großmutter. „Beim Lesen gibt es beides - Lächeln und Gänsehaut.“

Ihren Anfang nahm „Before I die...“ auf Initiative der US-amerikanischen Künstlerin Candy Chang in New Orleans. Nach dem Tod eines Angehörigen 2011 wollte sie an einer Wand einen Ort schaffen, an dem Passanten ihre Wünsche und Sehnsüchte festhalten konnten, indem sie den Satz „Before I  die“ vervollständigen. Mittlerweile wurden weltweit mehr als 1.000 Tafeln in über 70 Ländern aufgestellt.

„Das Projekt erinnert daran, wie einmalig unser Leben ist und wie gut es deshalb wäre, es für die Dinge zu nutzen, die man eigentlich schon immer tun wollte“, sagte Kopf.

Einige Passanten kamen vor den Tafeln auch ins Gespräch. Das sei selten, das Nachdenken über Tod, Sterben und letzte Wünsche werde oft verdrängt. Kopf: „Dabei kann das Leben erfüllter und ruhiger zu Ende gehen, wenn zentrale Fragen zugelassen werden und Wichtiges nicht offengeblieben ist.“  

epd

Tafeln in 70 Ländern

„Before I die, I want to ...“ Diesen Satz haben viele Menschen auf Tafeln, die im November 2015 jeweils für eine Woche auf der Havenplaza bzw. im Hauptbahnhof in Bremerhaven standen, mit ihren Hoffnungen und Träumen, ihren Sehnsüchten und Wünschen vervollständigt.

Ihre Sätze wurden auf Fotos festgehalten und sind nun im Rahmen einer Ausstellung in der Kulturkirche in der Pauluskirche zu sehen. Begonnen wurde das Projekt im Februar 2011 von Candy Chang auf der Wand eines verlassenen Hauses in New Orleans, nachdem sie jemanden, den sie liebte, verloren hatte. In 70 Ländern haben bereits Tafeln gestanden.

Die Ausstellung ist mittwochs und samstags von 9.30 bis 12 Uhr zu sehen sowie sonntags nach dem Gottesdienst und bei Veranstaltungen. Danach sollen einige der Fotos dem evangelischen Hospiz Bremervörde übergeben werden und dort zu sehen sein.