Startseite Archiv Tagesthema vom 27. Mai 2015

„Lass es wahr werden“

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Til, für das Video zu „Klug werden“ schlüpft ihr in unterschiedliche Rollen und du spielst darin einen Punk. Wie hast du dich in dem Outfit gefühlt? Was ist die Idee dahinter?

Til: Die Grundidee des Videos waren fünf unterschiedliche Leute, die so aussehen, als hätten sie miteinander rein gar nichts zu tun, dann aber genau diese Klischees im Kopf am Ende aufbrechen. Es ist doch so: In jedem von uns schlägt ein Herz und wenn man die Herzen aller Menschen miteinander vergleicht, ähneln sie sich glaub ich ziemlich stark. Da ist es doch auch egal, was für Klamotten man drüber trägt. Ich habe mich als Punk eigentlich ganz wohl gefühlt. Etwas störend sind nur die glotzenden Leute und vor allem die Leute, die verkrampft versuchen, so zu tun, als wäre mein Nasenring völlig ok für sie. Was das „klug werden“ in diese Richtung angeht, ist für unsere Gesellschaft auf jeden Fall noch Luft nach oben (lacht).

Tobias, du bist mit Til zusammen der Songwriter in eurer Band. Wie ist „Klug werden“ entstanden und was macht den Song zum Kirchentagshit?

Tobias: Die letzten zwei Male, als wir mit Fünf vor der Ehe zum Kirchentag gefahren sind, haben wir jeweils einen Song über die Losung geschrieben. Das ist jetzt schon eine schöne Tradition geworden. Bei „Klug werden“ hat das allerdings ein paar Anläufe gebraucht. Am Anfang haben wir keinen richtigen Zugang dazu gefunden. Dann haben wir uns die Frage gestellt: Was bedeutet uns das auf der emotionalen Ebene, für welche Erfahrung steht der Satz? Welches Angebot liegt darin? Uns ist klar geworden, dass es nicht bloß um eine abstrakte Klugheit des Denkens geht, sondern vielleicht eher um ein befreiendes, erlösendes und beglückendes Aha-Erlebnis. Und so ist der Song dann auch aus der Feder geflossen. Wir haben bewusst eine schnellere Nummer draus gemacht, um diese Freude auch musikalisch zu vermitteln.

Martin, du hast die Lead-Stimme in „Klug werden“...Welche Zeilen in dem Song gehen dir besonders nahe und warum?

Martin: Der Satz „Um zu glauben suchen wir nach dem Beweis“ regt finde ich besonders zum Nachdenken an, weil es stimmt: Unsere heutige Gesellschaft sucht immer nach Beweisen und Erklärungen. Der eigentliche Grundgedanke des Glaubens, es zwar nicht zu wissen, auch mal zu zweifeln, aber dennoch zuversichtlich sein zu können, bleibt durch die Mode des „Alles-erklären-wollens“ leider oft auf der Strecke.

Christian, für dich ist es der letzte Kirchentag mit „Fünf vor der Ehe“ und eines deiner letzten Konzerte überhaupt.Was wird dir in diesen Momenten auf der Bühne durch den Kopf gehen?

Christian: Es ist schon ein schwerer Abschied. Über zehn Jahre hab ich mit den vier anderen diese Band aufgebaut und auch gerade auf Kirchentagen großartige Konzerte erlebt – da geht man mit zwei weinenden Augen. Dasjenige, das zuerst wieder trocknet, freut sich aber auch auf alle kommenden Herausforderungen, sicherlich auch wieder musikalisch.

Sascha, ihr habt einige Auftritte auf dem Kirchentag in Stuttgart. Welche Orte und Themen der Veranstaltung besucht ihr „privat“ noch in den Tagen? Was ist spannend am Kirchentag?

Sascha: Wir waren ja bereits zwei Mal auf einem Kirchentag und die schönste Erinnerung, die wir immer mit nach Hause genommen haben, ist die besondere Stimmung. Wir haben uns gerne treiben lassen und haben viele neue Menschen kennen gelernt, auch unabhängig von Fünf vor der Ehe. Das ist für mich auch das Besondere, das den Kirchentag ausmacht. Im Gegensatz zum Alltag gehen alle Menschen aufeinander zu und suchen den Anderen. Das ist einfach eine tolle Atmosphäre. Besuchen würde ich persönlich gerne die Klazz Brothers und Viva Voce. Leider bin ich zu der Zeit jedoch selber in Aktion (Na ja, könnte Schlimmeres geben).

Redaktion

Fünf vor der Ehe
auf dem Kirchentag

Donnerstag, 04. Juni 2015

Bühne im Oberen Schlossgarten

17:00 Uhr

Freitag, 05. Juni 2015

Andreäkirche, 70374 Stuttgart

18:30 Uhr

Samstag, 06. Juni 2015

Club Zollamt, Frachtstraße 25

21:00 Uhr

Unterwegs auf vielen Bühnen

Sich Gedanken machen

„Ich nehme die Worte Kirchentagsübersetzung auf: Ich zähle Tage. Ich blicke in mein Leben zurück. Ich merke die Verbundenheit mit den Menschen – und die geistliche Verbundenheit mit Gott. Da ist eine Dynamik, die mich hoffentlich klüger werden lässt. Und da ist diese Gratwanderung: Wie kann ich die Endlichkeit sehend im Leben stehen – und weil ich sie sehe, das Leben gut machen. Das ist ein Prozess...“

Kirchentagspastor Arnd Schomerus über das Motto in Stuttgart 2015