Startseite Archiv Tagesthema vom 19. Mai 2015

Hilfe für den Glaubensweg

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Gotteserfahrungen in einer Fortbildung? Ihre zweijährige „Weiterbildung geistliche Begleitung“ haben Anfang Mai in Bursfelde 16 Teilnehmenden abgeschlossen. Der geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes Arend de Vries dankte bei der feierlichen Überreichung der Teilnahmebescheinigung dafür, dass die Ehren- und Hauptamtlichen das Eingeübte als „Exerzitien im Alltag“ in ihren Gemeinden einbringen. Nach Gebetsübungen und Körpererfahrungen, Einübung geistlicher Weggemeinschaft in Regionalgruppen und Gemeindepraxisprojekten berichteten die Teilnehmenden von umfassenden geistlichen Erfahrungen, die sie in den vergangenen zwei Jahren gemacht haben und die sie in ihren Gemeinden auch anderen zugänglich machen.

„Immer mehr Menschen suchen geistliche Begleitung – als Hilfe für ihren Glaubensweg und für ihre persönliche Gebetspraxis. Sie möchten ihre Beziehung zu Gott beziehungsweise Christus vertiefen“ sagt Klaus Dettke, Leiter des Geistlichen Zentrums Kloster Bursfelde. Den elf Pastorinnen, drei Diakonen und zwei Ehrenamtlichen wurde – auch in ihrer theologischen Ausbildung - vorwiegend erklärt, was geglaubt werden soll. In dieser Fortbildung lernten sie Wege kennen, wie sie glauben können, so Dettke, der mit drei weiteren geistlichen Begleitern die Ausbildung leitet.

Auch der neue Exerzitien-Kurs besteht aus acht Kurseinheiten zwischen drei und zehn Tagen in Bursfelde. In den Kurstagen sind die Teilnehmenden zu gemeinsamer geistlicher Einübung und Reflexion darüber eingeladen, etwa bei Tagzeitengebeten, täglichem Abendmahl, Körperübungen und gemeinsamen Meditations- und Gebetszeiten. Dies wird in den täglichen Übungszeiten zu Hause fortgeführt. Bei den regelmäßigen, halbtägigen Regionaltreffen wird dies reflektiert, vertieft und „geisttliche Weggemeinschaft“ gelebt. Teilnehmer Wolfgang Starke aus Vollersode sagte: „Der persönlich größte Gewinn ist die Gestaltung meines Alltags durch die Gebetszeiten. Alle drei Elemente – Herzensgebet, Schriftbetrachtung und Gebet der lie-benden Aufmerksamkeit – sind mir wichtig geworden und bilden das spirituelle ‚Skelett‘ meines Alltags: eine Ordnung, an die ich mich halte und die mich hält.“

In der Weiterbildung gab es regelmäßige Gespräche mit einem geistlichen Begleiter beispielsweise über die eigene Lebensgeschichte. Die Gesprächsführung über geistliche Themen wird geübt. Dies ist auch notwendig für die Umsetzung im mehrwöchigen Praxisprojekt „Exerzitien im Alltag“, das im kommenden Kurs zwischen Februar und April 2018 durchgeführt wird. Absolvent Stefan Schmidt meinte im Rückblick: „Die zweckfreie Schriftbetrachtung hat mir Spaß gemacht und viele neue Blickwinkel auf die biblischen Texte und auf mich selber eröffnet. Wie schön, in einem Text spazieren zu gehen, ohne dass dabei eine Predigt rausspringen muss!“ Mit Körperübungen lernen die Teilnehmerinnen, den eigenen Körper als „Tempel des Heiligen Geistes“ zu erfahren und zu achten. Dirk Woltmann aus Hildesheim erinnerte sich: „Beim spirituellen Körperlernen bin ich sowohl in der Selbstwahrnehmung weiter, wie auch an Grenzen gekommen. Beides schätze ich. Ich erlebe, wie intensiv alle auch nur kleinen leiblichen Elemente angenommen werden, die ich an irgendeiner Stelle in meine Arbeit aufgenommen habe, beispielsweise im Konfirmandenunterricht.“

Britta Emrich aus Meinersen bilanzierte: „Das Team der Weiterbildung hat uns – in meinen Augen – in ganz existentieller und umfassender Weise fähig gemacht, selber ein geistliches Leben zu führen und dadurch auch andere geistlich begleiten zu können. Das hat keine andere Phase unserer viele Jahre dauernden theologischen Ausbildung in dieser Weise geschafft. Das Projekt war insofern gleich in mehrfacher Hinsicht eine besondere Gotteserfahrung für mich.“

Gunnar Schulz-Achelis, Haus kirchlicher Dienste

Weiterer Kurs

Die fünfte Weiterbildung zum „Geistlichen Begleiter“ beginnt mit einem Informations- und Klärungstreffen am Montag, 29. Juni, 9.30 Uhr bis Dienstag, 30. Juni 15 Uhr im Kloster Bursfelde.

Suchen, was trägt

Unter dem Motto „Suchen, was trägt“ lädt das Geistliche Zentrum Kloster Bursfelde zusammen mit dem Förderkreis ein zum diesjährigen Klostertag am Samstag, 13. Juni.

„Menschen sind Suchende. Was trägt, wenn wir konfrontiert werden mit den Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach unserer Sterblichkeit, nach unserer Einsamkeit und nach dem Umgang mit der Freiheit?“ fragt Pastor Klaus Dettke, Leiter des Geistlichen Zentrums. Der Klostertag lässt entdecken, was trägt.