Startseite Archiv Tagesthema vom 26. April 2015

Gefragt sind Kooperationen

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Stark machen für das Leben. Das ist ein wichtiger Sinn von Konfirmation und Konfirmations-Vorbereitung in der Kirchengemeinde. Die Konfirmation hat in einer Lebensphase ihren Platz, in der Jugendliche oft nicht genau wissen, ob sie stark sind oder nur sein müssen. Die Konfirmanden haben in den Gemeinden die Gelegenheit, sich Wissen zu erarbeiten, um sich zu orientieren und eigene Positionen zu beziehen.

Genauso sollen sie in der Vorbereitungszeit auf die Konfirmation Gemeinschaft in der Gruppe erleben und Begleitung durch theologisch und seelsorgerlich geschulte Erwachsene erfahren, um ihre Persönlichkeit besser entdecken und ausbilden zu können. Schließlich sollen die Jugendlichen als Teil der christlichen Gemeinde ihren Platz finden, ausprobieren und eigene Formen dafür erarbeiten, was Generationen von Christen schon vor ihnen getan haben: Christlicher Glaube macht stark!

Die erneute bundesweite Umfrage unter mehr als 10 000 Konfis in allen Landeskirchen bestätigt die große Beteiligung von über 90 Prozent aller getauften Evangelischen. Im Osten und zunehmend auch in urbanen Zentren entscheiden sich allerdings deutlich weniger evangelische Familien für die Teilnahme ihrer Kinder an der Konfirmation und an der Konfirmandenarbeit. Besonders aus sozialen Brennpunkten werden große Abbrüche berichtet: Erste Gemeinden wagen daher Schritte zu einer gemeinsamen Konfirmationsfeier im Anschluss an den Gottesdienst nach Vorbild der großen Tauffeste.

Überraschend hoch ist laut bundesweiter Umfrage die positive Zustimmung der Jugendlichen zu christlichem Glauben und zur evangelischen Kirche. Das wird vor allem getragen durch die positive Haltung gegenüber den Hauptverantwortlichen in der Konfirmandenarbeit: 75 Prozent der Jugendlichen sind mit ihnen zufrieden. Konfirmandenarbeit ist Beziehungsarbeit und braucht ansprechbare Menschen vor Ort.

Eine Herausforderung bleibt aber die inhaltliche Ausrichtung. Ein selbstverständlicher Umgang mit den Inhalten und Formen des evangelischen Glaubens kann von vielen Familien nicht geleistet werden. Laut aktueller Studie bemängeln viele Jugendliche nach wie vor, dass „Kirche“ auf ihre Lebensfragen kaum eingeht. Konfirmandenarbeit wird häufig so wahrgenommen, dass dort schon fertige Antworten geliefert werden. Gewünscht wird mehr Zeit für die individuellen Fragen der Jugendlichen und für eine deutlichere Verknüpfung von Anforderungen im Alltag und den Antworten des christlichen Glaubens.

Eine große Herausforderung an die Organisation der Konfirmandenarbeit für die nächsten Jahre liegt zudem in der demografischen Entwicklung der Gemeinden. Die Anzahl der evangelischen Jugendlichen nimmt im Bundesdurchschnitt kontinuierlich ab. Das führt zu veränderten Gruppengrößen, aber vor allem zu weiteren Umstrukturierungsmaßnahmen in den Kirchenkreisen und Gemeinden.

Gebraucht werden mittelfristig daher noch mehr Kooperationsveranstaltungen für Konfis und zugleich für mitwirkende Jugendliche. Konfi-Events, Camps und Regionaltage gelingen in der Zusammenarbeit von Gemeinden, Kirchenkreisen und Jugendarbeit und bringen Entlastung auf lokaler Ebene. Ein gutes Beispiel dafür stammt aus der ehemaligen Landeskirche Pommerns, der „KonfiPunktSassen“: Ein „Konfi-Pastor“ organisiert mit einem FSJ-Team Konfi-Wochenenden und ganze Konfi-Camps, zu dem sich Gemeinde-Gruppen und einzelne Jugendliche anmelden können.

Pastor Dr. Sönke von Stemm ist Dozent für Kon­firmandenarbeit am Religionspä­dagogischen Institut Loccum

Konfirmandenarbeit ist ein religiöses Bildungsangebot. Ihr vorrangiges Ziel ist die religiöse Mündigkeit der Jugendlichen. Diese sollen begleitet und gebildet werden, um als Christinnen und Christen leben zu können. Bildung ist dabei nicht allein kognitiv zu vermitteln, sondern auch handlungsorientiert, spielerisch und kreativ („mit Kopf, Herz und Hand“).

Die Inhalte wie die äußere Gestaltung des Bildungsprozesses müssen gleichermaßen auf den christlichen Glauben und den Alltag (Schule, Familie, Freunde, Freizeit) der Kinder und Jugendlichen bezogen und in ihm verortet sein.

Für viele junge evangelische Christen ist die Konfirmation das größte Fest in ihrer Jugendzeit. Die evangelischen Kirchen laden zu dieser Feier der Taufbestätigung alle Jugendlichen im Alter von etwa 14 Jahren und ihre Familien ein. Im Blick auf die Konfirmation kommen häufig Fragen auf:

Was ist das Ziel des Konfirmandenunterrichtes vor der Konfirmation?

Im Konfirmandenunterricht stehen Fragen über den Sinn des Lebens, über das Erwachsenwerden und den christlichen Glauben im Mittelpunkt. Die Jugendlichen debattieren miteinander und sollen entdecken, was für ihr Leben wichtig ist.

Müssen die Eltern der Konfirmanden Mitglieder einer christlichen Kirche sein?

Nein. Die Eltern müssen keiner christlichen Kirche angehören.

Konfis im Netz

Konfirmandenunterricht in Liebfrauen in Neustadt am Rübenberge hat ein besonderes Modell: KU1plus, also ein Jahr KU plus KFS in Wagrain. Alles mit vielen Teamern, die diese Arbeit möglich machen.

Auf den Konfi-Seiten im Netz finden außerdem die Jugendlichen und ihre Familien alles vom Anmeldeformular über aktuelle Informationen zu Unterrichtszeiten bis zu Bildergalerien und Berichten.

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